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Was ist Montessori? Ein fundierter, praxisnaher Einstieg für Eltern

Sarah Kolodziej | Pädagogin & Montessori Mama
Von Sarah Kolodziej | Pädagogin & Montessori Mama 24. Juli 2025 • Aktualisiert: 04. August 2025 12 Minuten
Was ist Montessori? Ein fundierter, praxisnaher Einstieg für Eltern

Montessori – ein Begriff, der Eltern derzeit sehr oft begegnet. In den sozialen Medien, in Ratgebern, in Kitas, Schulen oder im Gespräch auf dem Spielplatz. Vielleicht bist auch du diesem Namen schon begegnet und fragst dich: Was genau bedeutet Montessori eigentlich? Was steckt dahinter? Warum sorgt dieses Konzept für so viel Begeisterung unter Eltern und in der Pädagogik? Und warum wirkt dieses Konzept auf viele Eltern so stimmig und auf Kinder so stärkend?

In diesem Beitrag findest du Antworten. Du erfährst, was Montessori im Kern ausmacht, welche Haltung dahintersteht, wie dein Kind davon profitieren kann und wie du sie alltagsnah in euer Familienleben integrieren kannst. Ohne Perfektion, Druck oder Dogma – aber mit einem neuen, achtsamen Blick auf dein Kind.

Inhaltsverzeichnis

Wer war Maria Montessori?

junge maria montessori als Zeichnung

Maria Montessori (1870–1952) war eine der ersten Ärztinnen Italiens, später Philosophin und Pädagogin. Sie lebte in einer Zeit, in der Kinder vor allem als Objekte von Erziehung galten: Sie sollten gehorchen, funktionieren und sich anpassen. Montessori ging einen anderen Weg. Sie beobachtete Kinder mit medizinischer Präzision, aber auch mit tiefem Respekt und echtem Interesse. Dabei entdeckte sie: Kinder lernen von sich aus. Sie sind kompetent, wissbegierig und erstaunlich ausdauernd, wenn man sie lässt.

Ihr berühmter Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun!“ bringt ihre Haltung auf den Punkt. Kinder brauchen keine ständige Anleitung, sondern eine Umgebung, in der sie selbstwirksam werden können. Montessori begriff das Kind nicht als leeres Gefäß, das befüllt werden muss, sondern als aktiven Gestalter seines eigenen Lernprozesses. Sie entwickelte damit einen revolutionären Gedanken, der bis heute nachwirkt.

Mehr über das Leben Montessoris erfährst du in unserem Beitrag „Das Leben Maria Montessoris“.

 

Was ist Montessori wirklich?

Montessori ist keine starre Erziehungsmethode, sondern vielmehr eine innere Haltung. Im Mittelpunkt steht das Vertrauen in das Kind, in seine innere Kraft, sich zu entwickeln, zu lernen und sich die Welt anzueignen. Erwachsene übernehmen dabei eine begleitende Rolle. Sie beobachten aufmerksam, bereiten die Umgebung vor und greifen nur so viel ein wie nötig. Montessori bedeutet also auch, loslassen zu können, Raum zu geben und zu begleiten anstatt zu bestimmen.

Dieser Ansatz basiert auf den wissenschaftlichen Untersuchungen und Beobachtungen Montessoris und wurde seither durch zahlreiche Studien bestätigt. Besonders bekannt ist die Studie von Lillard und Else-Quest aus dem Jahr 2006, die Kinder aus Montessori-Schulen mit Kindern anderer Bildungseinrichtungen verglich und signifikante Vorteile in sozialen, sprachlichen und akademischen Kompetenzen nachwies – bei gleichzeitig höherem Wohlbefinden der Kinder.

 

Die fünf wichtigsten Montessori-Prinzipien

Vorbereitete Umgebung

Kinder lernen am besten in einer Umgebung, die ihnen Orientierung und Freiheit zugleich bietet. Ein Montessori-inspiriertes Zuhause ist auf Augenhöhe des Kindes gestaltet: mit greifbaren Büchern, zugänglichen Alltagsgegenständen, klaren Strukturen. Die Umgebung der Kinder ist also so vorbereitet, dass sie eigenständig selbstwirksam lernen können.

Ein niedriger Kleiderständer mit zwei bis drei Auswahlmöglichkeiten gibt deinem Kind beispielsweise die Möglichkeit, sich eigenständig anzuziehen – ohne überfordert zu werden.

Freiheit in Grenzen

Freiheit bedeutet nicht Beliebigkeit und Grenzenlosigkeit. Montessori gibt Kindern Raum zur Entfaltung innerhalb eines klaren, liebevollen Rahmens, der ihnen Sicherheit gibt.

Du könntest dein Kind also frei wählen lassen, womit es sich beschäftigen möchte und gibst ihm den Rahmen vor, dass am Ende alles wieder an seinen Platz zurückgehört.

Lernen mit allen Sinnen

Lernen ist ein ganzkörperlicher Prozess. Kinder lernen mit all ihren Sinnen, nicht allein durch Zuhören und Zuschauen, sondern auch durch Bewegung, Berührung und Wiederholung. Montessori-Materialien sind so gestaltet, dass sie zum eigenständigen Erkunden einladen und die Sinne der Kinder ansprechen.

Beim gemeinsamen Backen begreift dein Kind mathematische, sprachliche und naturwissenschaftliche Zusammenhänge mit allen Sinnen – ganz ohne Arbeitsblatt.

Respekt vor dem Kind

Montessori verlangt von Erwachsenen denselben Respekt gegenüber Kindern, den sie sich selbst ebenso wünschen. Das bedeutet konkret: Du sprichst mit deinem Kind in einer klaren, liebevollen Sprache, nimmst seine Gefühle ernst und hörst ihm aufrichtig zu.

Statt zu schimpfen, wenn dein Kind nicht mit ins Bad will, fragst du also ruhig: „Was brauchst du gerade?“. Gemeinsam findet ihr eine Lösung.

Wiederholung und Konzentration ermöglichen

Kinder durchlaufen sogenannte „sensible Phasen“, in denen sie sich bestimmten Themen besonders intensiv widmen. Diese Phasen sind Schlüsselzeiten für bestimmte Lernprozesse. Kinder wiederholen Tätigkeiten, die sie interessieren, oft unermüdlich. Wenn sie dies ungestört tun dürfen, vertiefen sie ihre Fähigkeiten spielerisch.

Puzzelt dein Kind zum zehnten Mal dasselbe Motiv, musst du nichts tun, außer deinem Kind den Raum zu geben, so oft zu wiederholen, wie es mag. Du kannst es beobachten und es einfach in seiner tiefen Konzentration belassen. 

Wie Montessori heute gelebt wird

Die Montessori-Pädagogik zeigt sich immer größerer Beliebtheit. Nicht nur in Schulen und Kindertagesstätten, sondern auch in Familien, die ihre Kinder feinfühlig und selbstbestimmt begleiten möchten. Doch wie genau sieht das im Alltag aus? Was bedeutet es konkret, Montessori zu leben?

Montessori im Familienalltag

Immer mehr Eltern integrieren Montessori-Prinzipien bewusst in ihr Familienleben. Nicht als starres Konzept, sondern als innere Haltung, die sich im Alltag entfaltet. Das beginnt bereits bei der Gestaltung der Umgebung: niedrige Regale auf Augenhöhe der Kinder, in denen sie selbstständig auf Bücher oder Spielsachen zugreifen können wie das von selvaro, Lernangebote zu bestimmten Themen wie Sortierspiele, Schreib- oder Zählübungen oder ein Kinderwaschplatz mit Spiegel, Wasserschale und Bürste.

Typisch für Montessori-inspirierte Lernangebote sind sogenannte Lern-Tabletts. Auf einem kleinen Tablett wird eine klar umrissene Aufgabe bereitgestellt, beispielsweise das Umfüllen von Wasser mit einer Pipette, das Aufspannen von Wäscheklammern oder das Sortieren von Farben. Diese Übungen fördern Konzentration, Feinmotorik und Selbstständigkeit. Eltern können ihren Kindern so einen vorbereiteten Rahmen zum eigenständigen Lernen anbieten, ohne zu überfordern.

Auch bei Alltagsaufgaben wie dem Anziehen, Tischdecken oder Aufräumen kann Montessori integriert werden. Kinder erhalten echte Aufgaben, die ihnen altersgerecht vermittelt werden, mit dem Vertrauen, dass sie sie bewältigen können. Es geht hierbei nicht um Perfektion, sondern um den Lernprozess durch das eigenverantwortliche Ausführen.

Montessori in Bildungseinrichtungen

In Montessori-Kindertagesstätten arbeiten Pädagog*innen mit einer klar vorbereiteten Umgebung, die zur selbstständigen Beschäftigung einlädt. Die Kinder entscheiden innerhalb einer durchdachten Struktur also selbst, womit sie sich beschäftigen möchten. So gibt es zum Beispiel einen festen Rahmen für freie Arbeitsphasen, gemeinsames Singen oder den Morgenkreis. Die Materialien sind ansprechend, logisch aufgebaut und laden zum aktiven Lernen ein, ob beim Sortieren, Gießen, Rechnen oder beim Nachzeichnen erster Buchstaben.

In Montessori-Schulen lernen Kinder oft jahrgangsgemischt und ohne klassischen Frontalunterricht. Stattdessen arbeiten sie in Freiarbeit an individuell gewählten Aufgaben, ganz in ihrem eigenen Tempo und mit hochwertigen Lernmaterialien. Lehrer*innen begleiten durch Beobachtung und Unterstützung. So entwickeln Kinder ein tiefes Verständnis für Zusammenhänge, üben Selbstorganisation und erleben Lernen als etwas, das aus ihrem eigenen inneren Antrieb, der intrinsischen Motivation, kommt.

Viele Studien belegen die zahlreichen Vorteile, die die Montessori-Haltung für Kinder mit sich bringt. So konnten Forschende in einer Studie von Duval (2023) feststellen, dass Montessori-Prinzipien die kognitive Entwicklung positiv beeinflussen kann. Eine Studie von Lillard (2012) konnte belegen, dass Kinder aus Montessori-Einrichtungen deutlich bessere Ergebnisse in den Bereichen Exekutivfunktionen, Lesen, Mathematik, Wortschatz und soziales Problemlösen erzielen konnten als Kinder aus traditionellen Einrichtungen.

Montessori in Sprache, Medien und Spiel

Auch unsere Sprache kann Montessori-inspiriert sein: klar, ruhig, ohne Verniedlichung oder Druck. Stattdessen auf Augenhöhe und mit Respekt. Ein „Jetzt aber schnell!“ wird so zu „Du brauchst noch etwas Zeit zum Anziehen. Was brauchst du, um fertig zu werden?“. Kinder erfahren so, dass ihre Perspektive zählt.

In der Medienwahl zeigt sich ein ähnlicher Blick. Anstatt lauter, überreizender Inhalte eignen sich ruhige, naturbezogene Formate, die den Alltag oder einfache Geschichten abbilden. Weniger Reizüberflutung, mehr echtes Leben.

Eigene Erfahrungen

Bevor mein Kind zur Welt kam, arbeitete ich in einer Kindertagesstätte, die sich im alltäglichen Geschehen sehr von der Montessori-Pädagogik inspirieren ließ. Die Umgebung war so vorbereitet, dass sich die Kinder in allen Räumen gut orientieren und eigenständig handeln konnten. Es standen beispielsweise immer ein Körbchen mit Taschentüchern bereit, eine Glaskaraffe mit kleinen Gläsern zum Selbsteinschenken sowie sorgsam ausgewähltes Spiel- und Bastelmaterial. Gleichzeitig wurde mir bewusst, an welchen Stellen Montessori noch konsequenter hätte umgesetzt werden sollen und wo das volle Potenzial dieser Haltung nicht ausgeschöpft wurde.

Nach der Geburt meines Kindes begann ich, Montessori auch in unserem Familienalltag umzusetzen. Meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus meiner Kita-Zeit brachte ich mit ein. Ich tastete mich schrittweise heran, immer im Dialog mit meinem Kind, und beobachtete genau, wie es reagierte, was ihm gut tat, was es stärkte und was es überforderte. Ich wollte Montessori so umsetzen, dass es individuell für uns stimmig war.

Heute nimmt sich mein Kind beispielsweise selbstständig von Essen und Trinken, wählt Bücher aus dem Regal aus und klettert eigenständig in unser gemeinsames Familien-Bodenbett herein und wieder heraus. Ich beziehe es in möglichst viele Alltagssituationen ein, lasse es mithelfen, entdecken, ausprobieren – ganz in seinem eigenen Tempo. Ich beobachte und begleite im Hintergrund, anstatt zu lenken oder vorzugeben. Ja, auch ich begegne manchmal meinen eigenen Unsicherheiten und an manchen Tagen sind auch meine Kapazitäten mal begrenzt. Schließlich bin ich nicht nur Pädagogin. Zuhause bin ich in erster Linie Mama. Aber das ist vollkommen in Ordnung so, denn es muss nicht alles perfekt sein – es muss zu uns passen.

 

Häufige Missverständnisse über Montessori

Trotz der zunehmenden Beliebtheit der Montessori-Pädagogik halten sich einige Vorurteile hartnäckig. Sie führen nicht selten zu Unsicherheiten oder gar Ablehnung. Dabei beruhen sie oft auf Missverständnissen oder veralteten Vorstellungen. Deshalb möchten wir hier die drei häufigsten Zweifel aufgreifen:

„Das ist doch esoterisch.“

Diese Annahme ist weit verbreitet, aber schlicht falsch. Maria Montessori war Medizinerin und arbeitete wissenschaftlich fundiert. Ihre Beobachtungen basieren auf jahrelanger Forschung mit Kindern unterschiedlicher Herkunft und Begabung. Ihre Materialien folgen klaren didaktischen Prinzipien und der Entwicklungspsychologie, keinen spirituellen oder ideologischen Lehren. Was heute manchmal esoterisch wirkt, ist häufig das Resultat von Fehlinterpretationen und Missverständnissen.

„Da dürfen Kinder alles machen, was sie wollen.“

Montessori bedeutet Freiheit, ja. Aber eben nicht Beliebigkeit und Grenzenlosigkeit. Kinder dürfen entscheiden, was sie lernen wollen und bewegen sich dabei in einer klar vorbereiteten Umgebung mit Regeln, die ihnen Orientierung und Sicherheit bieten. Es gibt keine grenzenlose Freiheit, sondern einen Rahmen, der Eigenverantwortung und Rücksichtnahme fördert. Diese Freiheit in Grenzen ist essenziell, damit Kinder Selbstwirksamkeit erleben, aber auch soziale Verantwortung entwickeln können.

„Das ist doch nur was für Akademiker und Wohlhabende.“

Montessori war schon immer für alle Kinder gedacht und wurde ursprünglich sogar für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen entwickelt, um jedem von ihnen gerechte Bildungschancen zu ermöglichen. Tatsächlich ist es oft nicht die Methode selbst, die teuer ist, sondern ihr kommerzielles Image. Viele Montessori-Impulse lassen sich mit einfachen Mitteln Zuhause umsetzen: ein niedriges Regal, ein Tablett mit Alltagsmaterialien, ein ruhiger Ton in der Kommunikation. Nicht teure Materialien sind relevant, sondern Haltung, Vertrauen und Aufmerksamkeit.

Mehr zur Kritik an Maria Montessoris pädagogischer Haltung kannst du in unserem Beitrag „Kritik an Montessori“ nachlesen.

 

Warum Montessori für moderne Familien so wertvoll ist

Montessori kann als Gegenentwurf zur schwarzen Pädagogik, aber auch zur Überforderung, die viele Familien spüren, betrachtet werden. Sie entschleunigt, schafft Vertrauen und stärkt die Beziehung zwischen Eltern und Kind. In einer Welt voller Ansprüche erinnert Montessori daran, dass Kinder keine Projekte sind, sondern eigenständige Persönlichkeiten auf ihrem individuellen Weg. Gerade in Zeiten, in denen Eltern mit vermehrten Unsicherheiten zu kämpfen haben, bietet dieser Ansatz Orientierung: Du musst nicht alles wissen. Du darfst beobachten, begleiten und wachsen – gemeinsam mit deinem Kind.

Studien-Tipp:
Die US-amerikanische Entwicklungspsychologin Angeline Stoll Lillard schreibt in “Montessori – The Science Behind the Genius” über zahlreiche wissenschaftlich fundierte Effekte der Montessori-Pädagogik, insbesondere im Hinblick auf intrinsische Motivation, exekutive Funktionen und soziale Kompetenz.

Erste Schritte für euer Zuhause

Du brauchst keine perfekte Umgebung. Schau, was du gut umsetzen kannst und beginne im Kleinen:

  • Bücherregal mit sichtbaren Covern, beispielsweise mit einem Montessori Bücherregal von selvaro

  • Wasserkrug und Glas in Reichweite

  • kleine Garderobe mit Sitzbank

  • Bodenbett zum eigenständigen Ein- und Aussteigen

  • wenige Spielmaterialien, dafür übersichtlich und zugänglich

  • klare, ruhige Sprache

  • liebevolle Rituale

  • nachvollziehbare Abläufe, beispielsweise mit Hilfe eines Montessori Tages- oder Wochenplans

Weitere Tipps für einen leichten Einstieg findest du in unserem Artikel „Montessori im Alltag umsetzen“.

 

Montessori beginnt mit dir

Montessori musst du nicht erst vollständig verstanden haben, um es im Familienalltag umsetzen zu können. Auch ist es keine Methode, die du eins zu eins umsetzen musst. Montessori ist vielmehr eine Haltung deinem Kind gegenüber, die du schrittweise in euer Leben integrieren kannst, beginnend bei dir und deiner Haltung. Mit einem achtsamen Blick kannst du dich fragen: Wie spreche ich mit meinem Kind? Wie höre ich ihm zu? Wie viel Raum gebe ich ihm, damit es aus seiner eigenen Sicherheit heraus handeln kann?

Diese Haltung wächst mit der Zeit durch Beobachtung, Reflexion und Vertrauen. Vertrauen in dein Kind, das von sich aus lernen und wachsen möchte. Aber auch Vertrauen in dich selbst als feinfühlige, begleitende Bezugsperson. Montessori fordert uns Erwachsene heraus, eigene Vorstellungen und verinnerlichte, erzieherische Verhaltensmuster loszulassen und stattdessen eine Umgebung zu schaffen, die unsere Kinder stärkt.

Eine perfekt eingerichtete Umgebung ist nicht nötig, um zu starten. Ein achtsames Bewusstsein für dein Kind genügt. Du kannst direkt beginnen, indem du heute einfach einmal nicht eingreifst, sondern beobachtest, was dein Kind von sich aus tut.

Wie finde ich heraus, ob Montessori zu unserer Familie passt?

Wenn du dir wünschst, dein Kind achtsam zu begleiten, es in seiner Individualität zu stärken und seine Entwicklung feinfühlig zu unterstützen, dann lohnt sich der Blick auf Montessori. Du musst nicht alles sofort umsetzen. Es reicht, wenn du neugierig bleibst, dich informierst und beobachtest, was sich für dein Kind und dich stimmig anfühlt. Viele Familien starten in kleinen Schritten und wachsen gemeinsam mit dem Ansatz. 

Literaturempfehlungen

Zum Einlesen in die Montessori-Pädagogik empfehlen wir diese Bücher:

  • Maria Montessori – Das kreative Kind

  • Simone Davies – Montessori für Eltern

  • Paula Polk Lillard & Lynn Lillard Jessen – Montessori von Anfang an

  •  Angeline Stoll Lillard – Montessori – The Science Behind The Genius

Und falls du mit deinem Kind gemeinsam in die Geschichte Maria Montessoris eintauchen möchtest, wirf einen Blick auf dieses Buch:

  • Maria Isabel Sánchez Vegara – Maria Montessori (Kinderbuch)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Heißt Montessori, dass mein Kind alles selbst entscheiden darf?

Nein, Montessori bedeutet nicht grenzenlose Freiheit. Vielmehr geht es dabei um Freiheit in Grenzen, also um einen klaren, sicheren Rahmen, in dem dein Kind selbstständig handeln darf. Du gibst Struktur, Orientierung und Verantwortung. Dein Kind bekommt Raum für echte Entscheidungen innerhalb dieses Rahmens. So entsteht ein Gleichgewicht zwischen Vertrauen, Selbstständigkeit und Halt.

Braucht es bestimmte Möbel oder Materialien?

Sie können hilfreich sein, denn sie sind meist gut durchdacht, stabil und kindgerecht und ermöglichen selbstständiges Handeln. Aber sie sind kein Muss. Wichtig ist vor allem, dass die Umgebung sicher, zugänglich und klar strukturiert ist. Schon ein einfacher Hocker zum Händewaschen, ein bodentiefes Regal oder eine kleine Kanne zum Selbsteinschenken sind bereits wertvolle Elemente. Mit etwas Kreativität lässt sich vieles kostengünstig umsetzen.

Ist Montessori wissenschaftlich fundiert?

Ja. Maria Montessori war ausgebildete Ärztin und legte großen Wert auf genaue Beobachtung und empirische Grundlagen. Ihre Arbeit wird bis heute in diversen Studien wissenschaftlich untersucht.

Ist Montessori nicht ein veraltetes Konzept?

Nein. Montessori ist sogar eine sehr aktuelle pädagogische Haltung. Selbstständigkeit, Achtsamkeit und kindliche Entwicklung stehen wieder stark im Fokus. Eltern interessieren sich zunehmend für bedürfnisorientierte Erziehung und lehnen veraltete Denkweisen der schwarzen Pädagogik ab. Dies lässt sich sehr gut vereinen mit der Haltung Montessoris.

Ab wann kann ich mit Montessori beginnen?

Bereits ab der Geburt deines Kindes kannst du Montessori in euren Alltag integrieren. Zunächst vor allem durch deine Haltung: indem du dein Kind beobachtest, ihm Zeit gibst, seine Signale ernst nimmst. Auch eine klare Sprache oder kleine Rituale können erste Montessori-Impulse sein, die schon für Säuglinge sehr angenehm sind.

Über die Autorin

Sarah Kolodziej | Pädagogin & Montessori Mama

Sarah Kolodziej | Pädagogin & Montessori Mama

Sarah ist ausgebildete Erzieherin, angehende Sozialpädagogin und Mama eines Kleinkindes. Die Montessori-Pädagogik begleitet sie seit vielen Jahren – in ihrer Arbeit mit Kindern wie auch im Familienalltag. Was sie daran besonders schätzt: Kindern mit echtem Vertrauen zu begegnen, ihnen Zeit zu lassen und Räume zu schaffen, in denen sie sich selbstbestimmt entfalten können.

Über uns

Selvaro ist aus unserem Alltag als Eltern entstanden – aus dem Wunsch, Räume zu schaffen, die Kinder ernst nehmen. Unsere Möbel laden zum Entdecken ein, fördern Unabhängigkeit und wachsen mit. Gefertigt in einer kleinen aber erfahrenen Werkstatt in Deutschland, aus natürlichen Materialien und mit einem zeitlosen Design, das nicht nur ins Kinderzimmer passt. Sondern in euer Zuhause.

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